Part 1

Eigenbau oder Restauration?
Es gibt zahlreiche Angebote von gebrauchten Automaten, diese sind jedoch meist stark renovierungsbedürftig oder nicht gerade kostengünstig. Und so einen Automaten selber zu erschaffen hat ja auch seinen Reiz…

Also, welche Gehäuseform soll es sein?
Im Januar 2016 habe ich mir etliche Anregungen und Ideen im Netz geholt. Meine Wahl ist schließlich auf einen Entwurf von Rasmus Kønig Sørensen gefallen – besten Dank an dieser Stelle für die Projekt-Pläne!

Zuerst habe ich einen Prototypen aus Pappe gebaut. Wollte erstmal sehen, ob die Dimensionen für mich passen, und ob ich den Automaten nach Zusammenbau auch wieder aus dem Bastelkeller bekomme.

Auf dem Bild sind auch schon die Entwürfe für die Joysticks zu erkennen. Eine große Auswahl für die Control Panels mit sehr detaillierten Informationen findet man bei slagcoin.

Der Prototyp macht Geschmack auf mehr – habe mich dazu entschlossen, die Originalmaße von o. g. Entwurf zu übernehmen. Die Höhe ist angenehm, Breite und Tiefe top. Also los zum Baumarkt und Zuschnitte von MDF-Platten in Stärke 19 mm (Seitenteile) und 16 mm besorgt. Für die Verbindung der einzelnen Komponenten habe ich quadratische Leisten mit 17 mm Kantenlänge vorgesehen. Zum Verschrauben nehme ich Torx-Senkkopf-Schrauben.

Linkes und rechtes Seitenteil habe ich mit Schraubzwingen fixiert, beim Aussägen muß man vorsichtig sein, das Sägeblatt könnte sich verkannten und nicht mehr lotrecht schneiden – insbesondere bei den runden Auschnitten ist langsamer = besser. Unebenheiten werden mit Holzfeile und einem elektrischen Dreiecksschleifer beseitigt.

So ein ordentlicher Abschluß der Seitenteile an den Kanten macht echt was her. Also erste Gedanken zu den Nuten für das T-Molding in 3/4-Zoll-Breite gemacht. Die unterschiedlichsten Produktvarianten findet man unter https://www.t-molding.com/. Geliefert wird aus Connecticut, USA, deshalb achtet auf die nicht unerhebliche Frachtkosten. Eventuell fährt man günstiger, wenn man das T-Molding im gleichen Shop wie die anderen Zutaten bestellt.
Die Nutbreite beträgt 1/16“ (ca. 1,6mm), die Tiefe der Nut beträgt 19/64“ (ca. 7.6mm). Habe dann 5 Tischlereien in der Umgebung angeschrieben – und eine negative Rückmeldung bekommen, vier mal Schweigen im Wald. Dieses Thema habe ich erstmal geschoben…

Ende Februar kam das Paket von http://www.arcadeworlduk.com/ mit den Joysticks, Buttons und dem Mini-PAC Keyboard Encoder inklusive Wiring Kit.

Die Lieferung vom ArcadeShop.de ist eingetroffen: drei Abdeckungen für die Lüftungslöcher, Platienenfüße und vorkonfektionierte Joystick-Verkabelung und Mini-PAC. Also erstmal ein Testboard aus den Verschnitten der Seitenteile bauen:

Die Joysticks habe ich auf der Rückseite montiert, damit auf der Oberfläche des Control- Panels nichts übersteht. Dadurch wird der Schaft der Joysticks ein wenig kurz, da werde ich mir später wohl eine Verlängerung zulegen.

Bei der Verkabelung der 5-Pin-Connectoren der Joysticks habe ich mich mit 1mm Aderhülsen beholfen, die ich auf die Kabelschuhe gesteckt habe.

Erster Test des Control-Panels ist ein voller Erfolg. Alle Buttons und die Joysticks voll funktionsfähig, die Orientierung der Richtungen passt auch.

Weiter geht es mit dem Gehäuse. Die 17mm x 17mm Montage-Holzleisten werden angebracht. Jetzt können die Seitenteile, die Rückwand, der Boden und die Decke montiert werden.

Damit der nicht mehr so leichte Torso für die weiteren arbeiten leichter positioniert werden kann, noch vier Rollen spendiert:

Die Frontplatte (Kickplate) und weitere Leisten für das Control-Panel und die Einschublade eingebaut. Die Lade soll für die Tastatur und Ablage weiterer Peripherie dienen.

Die Sache mit der Schublade war eine Menge Schleifarbeit, hat sich aber gelohnt, ist jetzt exakt eingepasst.
Ursprünglich wollte ich die Frontplatte mit Topfbändern versehen, um sie als Tür zu nutzen. Habe ich mir erstmal gespart – die schon besorgten Topfbändern sind für die Montage „auf“ dem Rahmen geeignet, nicht wie geplant für die Montage „hinter“ den Seitenteilen. Die Bohrlöcher habe ich mit Dübeln versehen, falls ich doch mal öfter hinter die Frontplatte gelangen muß.